Mittwoch, 11. Oktober 2017

"Verheutigung"

Der heilige Johannes XXIII., dessen Gedenktag wir heute feiern, prägte den Begriff des "Aggiornamento" (Verheutigung): Es ist wichtig, das überlieferte Glaubensgut immer in die Kontexte der Gegenwart zu bringen und zu übersetzen.

Foto: Kathpedia
1881 als Angelo Roncalli in Bergamo geboren, wuchs er in ärmlichen Verhältnissen auf. Die Grauen des Ersten Weltkrieges erlebte er als Sanitäter und Militärseelsorger. Die Zwischenkriegszeit verbrachte er in unterschiedlichen Funktionen in Bulgarien, Griechenland und der Türkei und bemühte sich hier um ein gutes Zusammenleben mit der orthodoxen Kirche. Während des Zweiten Weltkrieges versuchte er, Juden zur Flucht aus Deutschland zu verhelfen und somit ihr Leben zu retten. 1944 wurde er apostolischer Nuntius von Frankreich. 

Als Pius XII. ihn 1953 zum Kardinal und Patriarchen von Venedig ernannte, sah Angelo Roncalli damit die Aufgabe für seinen Lebensabend gekommen. Doch nach dem Tod von Pius XII. wurde er zum Papst gewählt - eine Aufgabe, die er fortan als Johannes XXIII. lebte. Zunächst sah man in ihm einen "Übergangspapst". Drei Monate nach seiner Wahl verkündete er jedoch seine Pläne, das Zweite Vatikanische Konzil einzuberufen, das 1962 eröffnet wurde. Auch wenn Johannes XXIII. schon nach der ersten Sitzungsperiode des Konzils verstarb, so öffnete er mit diesem die Türen der Zukunft für die katholische Kirche. 

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