Montag, 29. Juli 2013

Direkt aus Rio III

Maria-Luise Hendler berichtet zum 3. Mal vor der Abreise aus Rio und ein 2. Kommentar von Batista lässt wieder einen Brasiliener zu Wort kommen. Beiden Exklusiv-Berichterstatter dankt ankerplatz.at sehr herzlich!

Maria-Luise wünschen wir eine gute Heimreise und Batista und seiner Familie mit allen Brasilianern eine gute Zukunft und reale Veränderungen zu einem besseren Leben aller Brasilianer!

Heute ist der WJT zu Ende gegangen. Gestern fand fuer mich der erhoffte Hoehepunkt statt: Die Vigil mit dem Papst. Ich hatte sie beim WJT in  Koeln im Fernsehen gesehen und dabei gedacht, dass ich das auch einmal erleben moechte. Doch schon nach der Hl. Messe und "Holy Hour" machten wir uns am Vormittag auf den Weg in die Stadt, wo die "Vigilkits" verteilt werden sollten, die Mittag- und Abendessen und einen Snack fuer Samstag und Fruehstueck und Mittagessen fuer Sonntag beinhalteten. Urspruenglich haette die Vigil am Campus Fidei in Guaratiba stattfindenund die Pakete auf dem Weg dorthin verteilt werden sollen, doch die Vigil musste aus Witterungsgruenden auf die Copacabana verschoben werden. Als wir in der Stadt ankamen, wartete auf uns eine Menschenschlange, die so lange war, dass wir ihr Ende suchen mussten. Insgesamt mussten wir mehr als 2 Stunden warten, doch mit Beten, Singen und Gespraechen verging die Zeit schnell. Dann pilgerten wir in einem riesigen Zug zur Copacabana. Insgesamt waren das ca. 6-9 km, ich habe dazu verschiedene Angaben gehoert. Als wir am Abend muede auf der Copacabana ankamen, war diese bereits sehr voll.Versuche, doch noch einen Platz zu finden, der gleichzeitig unser Schlafplatz fuer die Nacht sein sollte, scheiterten. So blieb uns nichts anderes uebrig, als ins Hostel zurueckzugehen und dort die Vigil im Fernsehen anzuschauen. Einige von uns gingen spaeter wieder zum Strand und uebernachteten dort. Haette mir im Vorhinein jemand gesagt, dass ich zum Wjt fahren und dennoch die Vigil nicht mitfeiern werde, waere ich vermutlich nicht mitgefahren. Gestern Abend gab es dann zwar auch etwas Enttaeuschung, aber v.a. grosse Dankbarkeit fuer den tollen Pilgermarsch und die wunderbare Atmosphaere dabei.


Heute war ich bei den letzten, die zum Strand zur Abschlussmesse ging. Ich hatte nicht viel Hoffnung, einen Platz zu bekommen. Doch heute war selbst kurz vor Beginn der Messe noch viel Platz frei, sodass wir die Messe auf der Copacabana mitfeiern konnten. Auch heute herrschte unter den Millionen Jugendlichen wieder eine wunderbare Stimmung. Der Papst fand in seiner Predigt Worte, die mir besonders viel bedeuteten, da sie diese Reise irgendwie abrundeten. Denn in der ersten Woche hatte ich auf der Amazonasfahrt gesehen, wie Mission aussehen kann und gelernt, dass man, um anderen Menschen den eigenen Glauben mitteilen zu koennen, selbst sehr gefestigt sein muss. Am Donnerstag dann hatte Kardinal Schoenborn davon geredet, wie man Jugendlichen, denen der Glaube wenig oder nichts bedeutet, begegnen kann. Er sagte dazu, dass es immer wichtig ist, vom eigenen Glauben zu reden und Zeugnis abzulegen, doch man muss dabei nicht gleichzeitig den anderen ueberzeugen. Und heute in der Predigt sprach Papst Franziskus u.a. davon, welchen Einsatz das verlangt: Den liebevolln Einsatz der ganzen eigenen Person. Am Ende der Messe gab der Papst auch den WJT-Ort fuer 2016 bekannt: Dabei wurden vorher kursierende Geruechte, die ihn in Polen sahen, bestaetigt, da er in Krakau sein wird. Da jubelten die polnischen Teilnehmer natuerlich.

Nun ist der WJT 2013 zu Ende. Schon morgen werde ich den langen Heimweg antreten, sehr reich beschenkt mit Erfahrungen, deren Resuemee nicht so einfach und schnell zu ziehen ist. Aber vielleicht kann ich dafuer schon die Stunden im Flugzeug nuetzen.

Ich freue mich jedenfalls und bin sehr froh darueber, das alles miterlebt zu haben.


Liebe Gruesse, Maria-Luise

Alle Brasilianer freuen sich sehr über den Besuch und lieben die Person "Papa"! Er ist eine einfache Persönlichkeit, die sich um die Armen kümmert, aber sich nicht mit der Armut arrangiert. Er will, dass die Reichen den Armen helfen, und so ein besseres Leben haben, und dass die Regierung ihre Pflicht erfüllt: Den Leuten mehr Möglichkeiten geben und bessere Wohnbedingungen, Bildung, öffentlicher Verkehr, Gesundheit und Infrastruktur.

Bei seiner Ankunft kritisierte die internationale Presse das Sicherheitssystem vom Flughafen bis zu seinem Ziel. Doch der Papst gab dazu keinen Kommentar. Er wollte den Kontakt mit den Menschen haben, so, dass er ganz nahe beim Volk ist. Gestern hat er zufällig ein Haus ausgewählt, in den Slums von Rio de Janeiro und betrat dieses Haus. Segnete die Bewohner und verabschiedete sich. Haben Sie jemals gehört oder erlebt, anderen mit so viel Mut und Liebe zu begegnen?

Liebe Grüsse
Batista und Familie
 

Samstag, 27. Juli 2013

Direkt aus Rio - II

Maria-Luise Hendler wird morgen, Sonntag, auf Radio Burgenland zwischen 6.30 und 7.30 Uhr ein Interview zum Weltjugendtag geben.

Hier ihr 2. Post aus Rio:

Rio und der Papst (presse.com)
Kardinal Schoenborn hat bei der Katechese gestern (Do) angemerkt, dass sich "Rio" und "frio" reimen. Und tatsaechlich hatten wir gestern angeblich den kaeltesten Tag seit 20 Jahren. Das Wetter war in den letzten Tagen wirklich kalt und regnerisch, doch heute morgen hat uns die Sonne geweckt. Daher sind wir zur Christusstatue aufgebrochen. Obwohl auch dort Menschenmassen waren, haben wir es geschafft, sie aus der Naehe zu besichtigen. Als wir vor ihr standen, habe ich ploetzlich gehoert, wie eine Gruppe Menschen betet. Das hatte eine besondere Wirkung auf mich, ein Innehalten innerhalb touristischer Hektik.
Am Abend fand der Kreuzweg mit dem Papst auf der Copacabana statt. Auch heute fuhr er dazu mit dem Papamobil durch die Menschenmassen und kam uns so wieder nahe. Beim Kreuzweg kam ich im Sand neben jemandem aus Buenos Aires zu sitzen. Er studiert Deutsch und so konnten wir gut miteinander reden. Stolz hat er mir erzaehlt, dass er Papst Franziskus schon lange kennt. Und er hat mir auch geholfen, dieses Mal zu verstehen, was gesprochen wird. Mein Radio funktioniert zwar immer noch nicht, aber er und sein Freund haben mir seines geliehen und so konnte ich eine deutsche Uebersetzung mithoeren. Ich bin sehr froh und dankbar darueber, da v.a. die Texte besonders waren. Visuell war mir der Kreuzweg etwas zu schauspielerisch und imposant, doch die Texte sind mir sehr nahe gegangen. Das bedeutendste Erlebnis heute waren fuer mich dann die Worte von Papst Franziskus, mit denen er die Bedeutung des Kreuzes darstellte. Niemand kann Christus nachfolgen, ohne das Kreuz zu beruehren. Das Kreuz, das zugleich Ausdruck unendlicher Liebe ist.
 
Liebe Gruesse, Maria-Luise

Freitag, 26. Juli 2013

Direkt aus Rio!

Ein Stimmungsbericht von Frau Maria-Luise Hendler:

Ich befinde mich nun seit 9.7. mit einigen oesterreichischen Studienkolleginnen und -kollegen als Teil der FOCUS-Gruppe (Fellowship of Catholic University Students) in Brasilien. Schon beim ersten Teil unserer Reise versuchten wir das Motto des WJT (Geht hin und macht zu Juengern alle Voelker der Erde) auf besondere Weise umzusetzen: Wir machten auf dem Amazonas von Manaus aus eine Missionsfahrt und besuchten verschiedene Pfarren, die nur ueber Wasser erreichbar sind. Dort durften wir eine Gastfreundschaft erleben, die in Oesterreich wohl nur besonderen Persoenlichkeiten wie beispielsweise dem Papst entgegengebracht wird. Diese war Ausdruck der hohen Bedeutung, die der Glaube fuer diese Menschen hat. Wir verliessen diese Doerfer als ueberreich Beschenkte, obwohl wir eigentlich gekommen waren, unseren  Glauben mit ihnen zu teilen. 
Seit Beginn dieser Woche sind wir nun in Rio de Janeiro. Hier habe ich heute Erlebnisse gehabt, die kaum in Worte zu fassen sind. So war ich bei der Katechese, die von Mittwoch bis Freitag von Bischoefen in  verschiedenen Sprachen abgehalten  werden, zufaellig bei der, die Kardinal Schoenborn hielt, und sass dabei unter Burgenlaendern aus Loretto. Die Katechese hat mich sehr beruehrt, da Kardinal Schoenborn eine klare, am Evangelium ausgerichtete Sprache ueber die Lebensschule Jesu fand, die die Fragen, die uns Jugendliche beschaeftigen, ernst nahm. Am Nachmittag haben wir uns dann schon vor 15 Uhr auf dem Weg zur Copacabana gemacht, wo um 18 Uhr der Papst willkommen geheissen wurde. Schon  via Fernsehen ist Papst Franziskus eine aeusserst charismatische Persoenlichkeit, doch ihm begegnen zu duerfen geht unglaublich nahe. Dafuer gibt es eigentlich keine Worte, genausowenig wie fuer die Stimmung, die unter uns Tausenden, wenn nicht Millionen Jugendlichen herrschte. All das wurde nur dadurch etwas getruebt, dass mein Radio nicht funktionierte, mit dem ich haette eine Uebersetzung der Predigt, Reden und Ansprachen hoeren koennen. Doch diese kann ich nachlesen und ich freue mich schon sehr auf die naechsten  Erlebnisse hier in Rio.
 
Es gebe noch  so viel zu erzaehlen, beispielsweise auch ueber unsere Erlebnisse mit FOCUS...
 
Liebe Gruesse
Maria-Luise
 
Herzlichen Dank für diese Eindrücke! Wenn du wieder etwas schicken kannst, werden wir es gerne veröffentlichen. Alles Gute und Gottes Segen!

Dienstag, 23. Juli 2013

Älteste Taufmatrikel unserer Pfarre!


Prof. Mag. Josef Kametler, akribischer Historiker, hat uns die älteste Taufmatrikel aus dem Jahr 1687 (!) zugänglich gemacht! Höchst interessant sind die alten Namen (mit ihrer Schreibweise) wie sie hier zutage treten: Deitsch, Fürer, Herzog (wird zu Hirczy), Hierler, Neupaur, Tamas etc. 

Älteste Taufmatrikel der Pfarre Jennersdorf

Bitte machen Sie das über 300 Jahre alte Zeitdokument auch älteren Interessieten zugänglich!

Montag, 22. Juli 2013

Weltjugendtag

Hintergrund dürfte bekannt sein!

Der brasilianische Freund von Pfarrer Alois hat uns einen Kurzkommentar zum Weltjugendtag in Brasilien zukommen lassen:



"Ich werde nicht am World Youth Day teilnehmen können, denn von Rio de Janeiro nach Curitiba (meine Heimat) sind es 2000 km.
Wir in Südamerika waren sehr zufrieden mit der Ernennung von Francis als Papst. Er ist der erste südamerikanische Papst! Er hat eine schöne Vergangenheit in Argentinien.
Wir sind glücklich und freuen uns auf den Besuch von Francis, wir hoffen, dass sein Besuch uns Hoffnung, geistliche Erneuerung und Stärkung im christlichen Glauben bringt.

Proteste wird es während der Anwesenheit des Papstes hoffentlich nicht geben. Der Besuch des Heiligen Vaters ist mehr spirituell als politisch. Unser großes Problem in Brasilien ist die Korruption in der Regierung. Das ist sehr ernst und die Bevölkerung kann das nicht mehr akzeptieren. Wir sind eine friedliche Nation, keine Rebellen ... über die Zukunft sind wir uns unsicher."

Joao Batista da Silva, Curitiba

 

Dienstag, 9. Juli 2013

Manuel lacht wieder


Manuel geht es - Gott sei Dank - wieder gut. Nachdem er am Sonntag seinen Ministrantendienst mit einem lauten Knall beendet hatte, hat er sich nun schnell wieder erholt. Eine Extraportion Eis möge ihm den Schrecken verdauen helfen!

Video zum Weltjugendtag in Rio:
Hoffnung auf die Morgendämmerung 

Lampedusa: Weinen mit den Weinenden!


Nicht alle sind willkommen (kurier.at)
In der heutigen "Kultur des Wohlbefindens" sei der "Sinn für brüderliche Solidarität" abhandengekommen, so der Papst in seiner Predigt in Lampedusa. "Wir haben uns an das Leiden des anderen gewöhnt, es betrifft uns nicht, es interessiert uns nicht, es ist nicht unsere Sache." Die Menschen lebten wie in einer "Seifenblase" und seien unempfindlich für den "Schrei der anderen". Der Papst feierte die Messe als Bußgottesdienst. Er wolle Gott um Vergebung für die Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal der Flüchtlinge bitten.
Die heutige Gesellschaft habe das Weinen verlernt, sagte der Papst weiter. Niemand beweine die toten Bootsflüchtlinge, die Mütter, die mit ihren Kindern auf den Barken über das Mittelmeer setzten.

(wayofhope)